© The Josef and Anni Albers Foundation / VG Bild-Kunst, Bonn 2019

Study to Homage to the Square: Full Evening, 1956

Josef Albers (1888–1976, D)

Medium: Öl auf Masonite
Größe: 45,8 x 45,8 cm

über das Werk

Vier konzentrisch angeordnete Quadrate in verschiedenen Farben – Josef Albers Huldigungen an das Quadrat gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Das Quadrat stellt für Albers die einfachste Form dar und wurde deswegen bewusst für seine Darstellungen der Farbbeziehungen gewählt. Durch die Anordnung der verschiedenfarbigen Flächen zeigt der Künstler unterschiedlich große Zonen der jeweiligen Quadrate auf und lässt dadurch besondere Farbbeziehungen untereinander entstehen. Die schmalen Farbflächen stehen enger zusammen und wirken so intensiver als die breiteren Flächen, die einen größeren Abstand zueinander haben. Auch wenn der Titel der Reihe Homage to the Square das Quadrat als solches hervorhebt, geht es Albers eher um die Besonderheiten der Farben und deren Wechselbeziehungen, die durch seine durchdachten Anordnungen hervortreten.

Bereits vor seiner Emigration nach Amerika hatte Josef Albers das Deutschland der Weimarer Republik als Künstler und Kunstlehrer mitgeprägt: Ab 1913 besuchte er die Kunstschulen und Akademien in Berlin, Essen und München, bevor er 1920 ein Studium am Bauhaus in Weimar aufnahm. Dort 1923 von Walter Gropius zum „Jungmeister“ berufen, entwickelte Albers als Leiter des Vorkurses eine richtungsweisende Kunstpädagogik. Nach Schließung des Bauhauses in Berlin 1933 emigrierte Albers in die USA, wo seine Zeit weiterhin von einer regen und einflussreichen Lehrtätigkeit geprägt blieb. Zu seinen Stationen gehörten das Black Mountain College, an dem er über zehn Jahre lehrte – seine Schüler waren hier unter anderem Robert Rauschenberg und Kenneth Noland –, und die Yale University sowie viele weitere renommierte Universitäten. Große Einzelausstellungen zu seinen Lebzeiten verdeutlichen sein Ansehen: Eine Retrospektive seiner Werke wurde 1971 im Metropolitan Museum of Art in New York gezeigt.

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