© VG Bild-Kunst, Bonn 2019

10.5.1957 Brien-Elven, 1957

Karl Otto Götz (1914-2017, D)

Medium: Mischtechnik auf Leinwand
Größe: 150 x 120 cm

über das Werk

Nicht nur als bildender Künstler und akademischer Lehrer prägte K. O. Götz von den 1950er- bis in die 1980er-Jahre hinein die deutsche Kunstszene – er verfasste auch surrealistische Lyrik und wissenschaftliche Studien. Als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf von 1959 bis 1979 bildete Götz, der 2017 im Alter von 103 Jahren starb, mehrere Künstlergenerationen aus, zu denen unter anderem Sigmar Polke, Gerhard Richter und Gotthard Graubner gehören. 1952 stellte er in der Gruppenausstellung der Zimmergalerie Franck in Frankfurt am Main aus, die unter dem Begriff Quadriga als erste Manifestation der informellen Kunst in Deutschland in die Geschichte eingegangen ist. Im selben Jahr erfand er seine ureigene Technik, für die der Künstler bekannt wurde: Mit einer selbstgebastelten Rakel – ursprünglich ein Abstreifholz für überschüssige Farbe – schiebt und schleudert er die noch nasse Farbe über den Bildträger und legt so einzelne Partien frei. So entstehen die für Götz typischen, dynamischen Farbspuren.

Das Werk in der Sammlung Reinhard Ernst verdeutlicht diese Technik eindrücklich: Mit Pinsel und Rakel arbeitet Götz schnell, jedoch hochkonzentriert auf hellem Untergrund die Farben auf der Leinwand heraus. Blaue und gelbe Farbabstufungen erzeugen eine räumliche Wirkung auf einer in Wirklichkeit ganz flachen Oberfläche.

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