© Archivio Renato Birolli, Mailand

Fuoco che si spegne, 1957/58

Renato Birolli (1906–1959, I)

Medium: Öl auf Leinwand
Größe: 113,2 x 121 cm

über das Werk

Neben Emilio Vedova und Giuseppe Santomaso zählte auch Renato Birolli zu den wichtigsten Künstlerpersönlichkeiten Italiens nach dem Zweiten Weltkrieg. Unmittelbar nach seinem Kunststudium an der Accademia di Belle Arti in Verona zog Birolli 1928 nach Mailand. 1937 war er einer der Mitbegründer der Künstlergruppe Corrente, die im Umfeld der italienischen Resistenza künstlerisch gegen den Faschismus agierte. Zudem war Birolli an der Gründung der Nuova Secessione Artistica, später bekannt als Fronte Nuovo delle Arti, beteiligt. Diese Gruppen formierten sich nicht aus programmatischen Motiven, vielmehr zählte hier die geistige Verwandtschaft des künstlerischen Schaffens. 1952 gründete er mit sieben weiteren Künstlern die Gruppo degli Otto, die sich für die Abstraktion in der Kunst aussprach. Diese acht abstrakten Maler – zu denen auch Mattia Moreni, Giuseppe Santomaso und Emilio Vedova zählten, deren Werke ebenfalls in der Sammlung Ernst zu finden sind – waren regelmäßig auf der Biennale vertreten. Birolli nahm außerdem an der ersten und, postum, der II. documenta teil. Weiterhin wurde sein Werk in zahlreichen nationalen sowie internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, unter anderem auch 1951 auf der I. Biennale von São Paulo.

Auch wenn Birollis Œuvre zur abstrakten Kunst gezählt wird, ist es nicht die Abstraktion selbst, die sein Schaffen ausmacht, sondern die Durchdringung der Realität bis ins Grenzenlose und dessen stetige Umformung. Somit gelingt es ihm, die Substanz des Bildinhalts herauszuarbeiten: Die Natur, Landschaften, Meer, Licht oder Feuer zeigen sich in seinen Werken in einer Verwebung von Formen und Farben. Das Beispiel aus der Sammlung Reinhard Ernst zeigt mit einem satten Rot-Braun, kräftigem Orange, leuchtendem Rot sowie einem lichten Weiß und Blau alle Facetten eines Naturphänomens: Un fuoco che si spegne – Ein Feuer, das erlischt.

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