© VG Bild-Kunst, Bonn 2019

Taras Bulba, 1957

Emil Schumacher (1912–1999, D)

Medium: Öl auf Leinwand
Größe: 147 x 120 cm

über das Werk

Eine helle Farbe bildet die Umrandung für das von Spannung geladene Bildzentrum. Grün, Orange und Schwarz in all ihren Abstufungen öffnen den Bildraum und ziehen den Blick des Betrachters förmlich in das gelb aufleuchtende Zentrum der Komposition. Schumachers besonderer Umgang mit der Materialität der Farbe zeigt sich im mehrschichtigen, pastosen Farbauftrag und in der differenzierten Behandlung der Oberfläche, in die Schumacher geschabt und geritzt hat. Das Werk Taras Bulba – der Titel bezieht sich auf eine Erzählung von Nikolai Gogol – von 1959 markiert einen Höhepunkt in der frühen informellen Phase des Künstlers.

Charakteristisch für Schumacher ist seine bedachte Herangehensweise: Zwar finden einzelne Linien schnell ihren Platz auf der Leinwand, oft folgt aber eine längere Reflexionsphase oder gar ein Übermalen, sodass sich sein Werk in einem ständigen Änderungsprozess befindet. Durch die Gründung der Künstlervereinigung junger westen ebnete Schumacher gemeinsam mit namhaften Künstlerkollegen 1947 den Weg für die Nachkriegskunst. Zudem beteiligte er sich an zahlreichen wegweisenden Ausstellungen wie »Eine neue Richtung in der Malerei« 1957/58 in der Kunsthalle Mannheim. International fand Schumacher unter anderem durch seine Teilnahme an den ersten Ausstellungen deutscher Nachkriegskunst in Amsterdam und Paris sowie an der documenta in den Jahren 1959 und 1964 große Anerkennung.

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