© VG Bild-Kunst, Bonn 2019

Peinture 3 avril 1955, 1955

Pierre Soulages (*1919, FRA)

Medium: Öl auf Leinwand
Größe: 130 x 162 cm

über das Werk

Die tiefschwarze Farbe, das große Bildformat sowie die maximale Abstraktion des Bildmotivs sind charakteristisch für den französischen Maler Pierre Soulages. Die schwarzen Farbbahnen, die fast die gesamte Leinwand bedecken und nur wenige helle Partien des Untergrunds aufblitzen lassen, folgen einer durchdachten Komposition. Verschiedene Anordnungen und Überlagerungen der schwarzen Farbbalken setzen sich zu einem räumlichen Gefüge zusammen. Trotzdem betont der Maler immer wieder, dass der Malakt im Vordergrund stehe und die gedankliche Auseinandersetzung über das Geschaffene erst im Anschluss darauf folge. Demnach liegt die Besonderheit in Soulages‘ Malerei im Umgang mit der Farbmasse, die er pastos aufträgt und auf der Leinwand mit verschiedenem Malwerkzeug bearbeitet. Neben der Malerei ist auch sein umfangreiches druckgrafisches Werk beispielhaft für die Herangehensweise des Künstlers: Er arbeitet hauptsächlich mit schwarzer Farbe und experimentiert mit verschiedenen Säuren, um einzelne Nuancen der Farbe herauszuarbeiten. 1947 fand Soulages mit der Teilnahme an der Ausstellung des Salon des Surindépendants in Frankreich nationale Anerkennung. Auch international trat er als Künstler vermehrt in Erscheinung: So stellte er 1949 gemeinsam mit den Künstlern der Gruppe ZEN 49 aus, knüpfte während einer USA-Reise 1957 Kontakte zur New York School und nahm 1955, 1959 und 1964 an der documenta teil. Das Werk aus der Sammlung Reinhard Ernst war Teil der ersten Galerie-Ausstellung des Künstlers in New York im Mai 1955. Aus dieser Ausstellung verkauften sich gleich am ersten Tag alle Exponate, was die hohe Wertschätzung des Künstlers in Übersee verdeutlicht. Pierre Soulages arbeitet trotz seines hohen Alters weiterhin in Paris und im südfranzösischen Sète.

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